Teil 3: Allem Anfang wohnt ein Zauber inne – die Kulturfabrik wird eröffnet
„Wenn Du mich fragst / wo etwas passiert / nehm‘ ich Dich mit zur Alten Weberei / Dort triffst Du Leute / die werden Dich erheitern / Dinge gibt’s zu seh’n / die den Horizont erweitern / Kultur rund um die Uhr / Geselligkeit hat viele Gesichter / Ein Treffpunkt ohne Grenzen – die Alte Weberei“.
Am 30. April 1999 ist es endlich so weit: Nach einer Umbauzeit von knapp zwei Jahren hat sich die ehemalige Webereihalle der Firma Povel in eine multifunktional nutzbare „Kulturfabrik“ verwandelt. Zur Eröffnung gibt es ein Rockkonzert mit Altmeister Eric Burdon und seinen „New Animals“, der laut GN „Träume vom Summer of Love“ verbreitet. Vor einem mit 1400 Besuchern völlig ausverkauftem Hause besteht die Alte Weberei ihren ersten Härtetest in Sachen Akustik, Lichtperformance und Atmosphäre.
Eines ist allen klar: Ein Elfenbeinturm für Kultur oder alternative Avantgarde soll die Weberei nicht werden. Schwellenängste sollen erst gar nicht aufkommen. Von Beginn an gerät die Alte Weberei zu einem Zwitter aus soziokulturellem Zentrum und Stadthalle. Ablesbar bereits am Eröffnungswochenende. Auf das freitägliche Rockkonzert mit Eric Burdon folgt ein Familientag mit Kinderspielplatz in und außerhalb der Halle, ein sonntäglicher Seniorennachmittag bei Kaffee und Kuchen und zum Abschluss steht mit Arnulf Rating einer der bundesweit bekanntesten Politkabarettisten auf der Bühne im „Großen Saal“.
Zeitgleich feiert auch das „Grafschafter Brauhaus“ seine Eröffnung. Die Hausgastronomie mit eigener Brauerei und Biergarten wird über Jahre zu einem Publikumsmagneten. Die von mit der Alten Weberei verbundenen Gesellschaftern neugegründete „Privatbrauerei Alte Weberei Nordhorn GmbH“ steckt als Pächter der für die Gastro vorgesehenen „Veranstaltungsinsel“ Privatinvestitionen von knapp einer Million DM in das Brauhaus-Projekt.
Foto: Werner Westdörp, Grafschafter Nachrichten