Teil 2: Sanierung und Umbau – eine neue Zukunft für eine „Alte Weberei“

„Was der junge Förderverein Alte Weberei auf dem alten Povelgelände in Gang gesetzt hat, könnte die beflügelnde Ouvertüre zu einer späteren Stadtoper gewesen sein, zu einem kulturellen und sozialen Anziehungspunkt für Nordhorn“
Auszug aus GN-Bericht zur 1. Kunst- und Kulturfete in der Alten Weberei vom 27.08.1994

Nach dem Auszug der Firma RAWE verwandeln sich der einstige Verwaltungstrakt der Webereihalle in ein chemisches Labor zur Untersuchung der Bodenproben aus dem Sanierungsgelände. In der Fabrikationshalle wird seit Sommer 1990 tonnenweise schwerbelasteter Boden zwischengelagert, um Auswaschungen der mit Farbresten, giftigen Chemikalien und Schwerölen versetzten Erde durch Regenwasser zu verhindern.

Ein Blick in die 6000 Quadratmeter große Webereihalle zum Jahresbeginn 1991. Zu diesem Zeitpunkt nichts weiter als eine regensichere Lagerstätte für die hoch belasteten, zur Verbringung auf eine Sondermülldeponie vorgesehenen, Böden aus dem Povel-Sanierungsgelände. Foto: Werner Westdörp, Grafschafter Nachrichten
Foto: Werner Westdörp, Grafschafter Nachrichten
Im Februar 1991 krabbelt Nordhorns Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink aus der Dachluke des einstigen Povel-Spinnereiturms und verkündet: Hier soll ein Museumscafé mit Panoramablick entstehen, während aus der ehemaligen Weberei eine „Kulturfabrik“ hervorgehen soll. Foto: Werner Westdörp, Grafschafter Nachrichten

Im Herbst 1995 werden die vergifteten Böden aus der Altlastsanierung weitestgehend entsorgt. Ab 1996 präsentiert sich die Halle endlich im „besenreinen Zustand“. Die letzten Reste der riesigen Erdhaufen werden erst im Juli 1997 in einer Sondermülldeponie entsorgt.

Die „besenreine“ Alte Weberei im Juni 1996. Foto: Werner Westdörp, Grafschafter Nachrichten