Partystimmung und Gänsehautmomente mit voluminösem Sound, dazu eindrucksvolle Lichteffekte: Zum nunmehr 25. Mal wird in diesen Tagen die Sinfonic Rock Night der Musikschule Nordhorn mit vier Shows zur Aufführung gebracht. Und bei der Premiere am Donnerstagabend zeigte sich: Mehr denn je ziehen die musikalischen Leistungen des großen Ensembles das Publikum in der Alten Weberei in ihren Bann – und sind aller Ehren wert.
Motto: „Jede Stimme zählt!“
Wie gewohnt, ist die Show auch diesmal mit einem Motto überschrieben, wobei die doppeldeutige Losung „Jede Stimme zählt!“ eine Besonderheit beinhaltet: Mit einem Online-Voting im Sommer hatte das Publikum die Möglichkeit, aus 100 Titeln der vergangenen Jahre für den persönlichen Lieblingssong zu wählen – und so anlässlich des 25. Jubiläums das Programm der Sinfonic Rock Night mitzugestalten. Die Top-10 hielt schließlich Einzug in die Setlist der Veranstaltung.
Knapp 1000 Personen hatten sich an dem Voting beteiligt, und entsprechend gespannt waren die Besucherinnen und Besucher, welche Stücke es wohl in diese Best-of-Auswahl geschafft haben. Monatelang hat das Sinfonic-Rock-Ensemble – bestehend aus Orchester (Leitung: Ivo Weijmans, Matthias Wilkens und erstmals Frank Uuldriks), Chor (Leitung: Rolinde Zieverink) sowie Band und Gesangssolisten – intensiv geprobt, um nun wieder ein besonderes Spektakel zu bieten.
Ensemble bedient ein breites Spektrum
Den Auftakt macht der Toto-Klassiker „Africa“, den das Publikum mit elf Prozent der Stimmen auf Platz drei gewählt hat – gesungen von Mark Stouwdam, der seinerseits schon seit 23 Jahren bei der Sinfonic Rock Night auftritt. Zum Jubiläum sind besonders viele Solisten mit von der Partie: Chananja Schulz, Brian Lüken, Mira Brookmann und Talia Mans heizen dem Publikum kräftig ein, ebenso Linda Kinsbergen und Thomas Meeuwis: Als diese im Duett das Lied „Barcelona“ anstimmen, hätte man für einen Moment wirklich glauben können, dort sängen Montserrat Caballé und Freddie Mercury.
Und so nimmt der Abend – wie es sich für eine Sinfonic Rock Night gehört – auf äußerst abwechslungsreiche Weise seinen Lauf: Von Michael Jackson, Robbie Williams und Herbert Grönemeyer über Coldplay, Queen und ABBA bis hin zu gewaltiger Symphonic-Metal-Musik von Nightwish wird ein schier endlos breites musikalisches Spektrum bedient – und das Publikum wippt, singt und klatscht kräftig mit. Die Musikerinnen und Musiker geben alles und setzen mit verschiedenen Soli besondere Akzente – zu nennen sind dabei Anne Laumann (Englischhorn), Ioana Cadar (Violine), Hannes Conen und Matthias Wilkens (Saxofon) und Iwan van de Weer (E-Gitarre). Auch die Jungs von der Percussion-Gruppe legen wieder manch unterhaltsame Einlage hin, für erstaunte Blicke sorgt darüber hinaus die Laser-Show von Oliver Baltz.
Ein echter Klassiker auf Platz 1
Am Ende des Konzerts werden schließlich die Sieger des Online-Votings gespielt (nicht weiterlesen, wer noch eine der Shows besucht und sich überraschen lassen möchte!): Der Sinfonic-Rock-Night-Evergreen „Music“ von John Miles hat mit 13 Prozent der Stimmen Platz zwei errungen, Platz eins mit beachtlichen 24 Prozent geht an – Trommelwirbel! – „Bohemian Rhapsody“ von Queen. Die Plätze vier bis zehn lauten: „Dancing Queen“ von ABBA, „November Rain“ von Guns‘n‘Roses, „Earth Song“ von Michael Jackson, „Viva La Vida“ von Coldplay, das bereits erwähnte „Barcelona“, „Angels“ von Robbie Williams und „Harry Potter“ von John Williams.
Es ist eine musikalische Reflexion der langen Geschichte der Sinfonic Rock Night, die – zunächst noch unter dem Namen „Night of the Proms“ – im Jahr 1998 auf Initiative von Ivo Weijmans im Nordhorner Konzert- und Theatersaal ihren Anfang nimmt. Danach erst erfolgten der Umzug in die 1999 eröffnete Alte Weberei sowie die Gründung des Sinfonic Rock Ensembles.
„Einfach nur wunderschön“
Das 25. Jubiläum nutzte Moderator Olaf Cordes, der wieder durch den Abend führte, mithin zum Danksagen: allen vorweg natürlich den vielen Musikerinnen und Musikern sowie den engagierten Lehrkräften der Musikschule, aber auch dem Publikum, das der Sinfonic Rock Night seit so vielen Jahren die Treue hält, ebenso wie den zahlreichen Sponsoren, die durch finanzielle Zuwendungen das alljährliche Konzerthighlight ermöglichen. Namentlich erwähnt Cordes den früheren Musikschulleiter Johannes Strzyzewski und den damaligen Geschäftsführer der Alten Weberei Heinz Pohl, die wesentlich zum Erfolg der Sinfonic Rock Night beigetragen haben, der ganz offensichtlich bis heute anhält.
„Wunderschön, einfach nur wunderschön“, hört man am Donnerstagabend einen der Gäste während der Pause sagen – und eine Besucherin erklärt am Ende des Abends offenkundig gegenüber den GN: „Ich habe in den vergangenen 25 Jahren fast jedes Konzert besucht – dieses hier war das Beste!“ Aussagen wie diese sowie der stehende Applaus und die Jubelrufe des Publikums belegen eindeutig: Auch nach 25 Jahren hat das Format der Sinfonic Rock Night nichts an Glanz eingebüßt – im Gegenteil.
© Werner Westdörp
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