Ausstellung "Kreatives Malen in Acryl"
Ausstellung “Kreatives Malen in Acryl”
Der Kunstverein Nordhorn e.V. präsentiert Bilder eines Malkurses.
20 Teilnehmerinnen zeigen ihre Werke!
Das ist die kommende Ausstellung im Kunstverein Nordhorn e.V.
Sie wird am 31.05.2024 im Kulturzentrum Alte Weberei Nordhorn um 19:30 Uhr eröffnet!
Der Kunstverein Nordhorn e.V. – der auf sein 20-jähriges Bestehen zurückblicken kann, startet mit dieser Ausstellung seine Veranstaltungsreihe für dieses Jahr. Sie soll einen weiteren Beitrag zur Förderung der Kunst in der Region leisten. Gezeigt werden die Ergebnisse mehrerer Kurse die von der Dozentin Ulrike Jahnke in Kooperation mit der Volkshochschule Grafschaft Bentheim angeboten werden.
Unter dem genannten Titel haben Anfängerinnen und Fortgeschrittene die Möglichkeit, mit verschiedenen Materialien wie Spachtelmasse, Papier und Sand zu experimentieren. Diese werden bei der Erstellung eines Bildes gemeinsam mit Acrylfarben, Ölpastellen, Bunt- und Bleistiften verwendet.
Weiter heißt es in der Kursbeschreibung: „Auf der Leinwand lassen wir interessante Oberflächen entstehen und spielen dabei mit der Wirkung von Licht und Schatten oder wir konzentrieren uns auf die rein naturalistische Darstellung spannender Motive. Alles ist möglich! So entstehen am Ende ganz individuelle Kunstwerke.“
Die vom Kunstverein Nordhorn e.V. ausgestellten Bilder stammen von
Beate Aldekamp-Wolters
Inge Bartels
Hilde Boll
Sonja Brüna
Christa Diesner
Marlies Dietrich
Marina Egbers
Brigitte Gervink
Adriana Hoekama
Rita Kamps
Inge Knief
Ursula Lübbers
Andrea Möller-Krause
Marion Peters
Hermine Schievink
Christiane Teichmann
Elke Vordermark
Nicole Voigt
Elisabeth Weernink
Vanessa Wenning
Christine Wolterink.
Die Bandbreite der von den Kursteilnehmerinnen selbstgewählten Motive erstreckt sich von Seestücken über Blumen und Landschaften bis hin zu Porträts und abstrakten Kompositionen.
Die Ausstellung des Kunstvereins Nordhorn e.V. wird am Freitag, 31.5.2024, um 19:30 Uhr im Kulturzentrum Alte Weberei (Eingang zur Museumsfabrik im hinteren Bereich direkt gegenüber dem ehemaligen Hansa-Wohnstift) an der Vechteaue 2 in Nordhorn eröffnet.
Eine Einführung in die Ausstellung erfolgt durch den 1. Vorsitzenden des Kunstvereins, Gerald Nierste. Die Ausstellung ist bis zum 31.06.2024 zu den Bürozeiten der Alten Weberei und am Sonntag von 15:00- 18:00 Uhr geöffnet.
Ein Mitglied des Kunstvereins ist dann vor Ort.
„Kultur ist das Grundgerüst des gesellschaftlichen Zusammenlebens: wie wir leben, wie wir miteinander und mit unserer Umwelt umgehen, wie wir Vergangenes tradieren und uns auf die Zukunft vorbereiten. Kulturelle Bildung ist ein zentraler Bestandteil der allgemeinen Bildung und des lebenslangen Lernens“ – so lautet das Selbstverständnis der Volkshochschulen in Deutschland, wenn es um den Bereich Kulturelle Bildung geht, der mit 1,5 Millionen Kursstunden und 870.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Platz 3 bei den unterschiedlichen Bildungsangeboten einnimmt, die sich von Sprachen über Arbeit und Beruf bis hin zur EDV erstrecken. Die Zahlen machen noch einmal deutlich, welchen Rang die Kultur gerade für die Gesellschaft einnimmt.
Die Palette der Angebote bei den Volkshochschulen reicht von Vorträgen, Theater-, Museums- und Ausstellungsbesuchen bis hin zu praktischen Angeboten zum Thema Malerei. Kursbesucher können damit ihre gestalterischen Talente aufspüren und sie mit professioneller Anleitung weiterentwickeln. Weiter heißt es in dem von der Volkshochschule ausgesprochenen Selbstverständnis: „Mit ihren Angeboten im Bereich der Kulturellen Bildung ermöglichen Volkshochschulen einen Zugang zu Kunst und Kultur und vermitteln jene kreativen, ,kommunikativen und sozialen Fertigkeiten, die für kulturelle Teilhabe, Integration und Inklusion notwendig sind. Durch ihre vielfältigen Angebote ist die Volkshochschule letztendlich selbst ein unverwechselbarer kultureller und interkultureller Ort.“
Und was bedeutet es für die Teilnehmer eines Kurses oder kann es bedeuten? „… ein großes Maß an Selbstbildung, durch aktive Teilhabe an Kunst und Kultur, durch schöpferisches Arbeiten, durch Lernen mit Kopf, Herz und Hand – mit Verstand, Sinnen und Gefühl, mit Lust und Genuss“, wie es Hans-Hermann Groppe, erster Vorsitzender des VHS-Fördervereins „Bildung für alle“ in seinem seinem Artikel “Kulturelle Bildung in den Volkshochschulen als Herausforderung und Chance für eine weltoffene Bürgergesellschaft” über Eigenschaften und Potenziale kultureller Arbeit an Volkshochschulen geschrieben hat.
Angesichts der der kulturellen Bildung bei der Volkshochschule zugeschriebenen Bedeutung und des 75-jährigen Bestehens der Volkshochschule Grafschaft Bentheim hat der Kunstverein Nordhorn seine nächste Ausstellung diesem Thema gewidmet. Es soll darum gehen zu zeigen, wie vor Ort anhand eines konkreten Beispiels die kulturelle Arbeit an der Volkshochschule in der Praxis aussieht.
Gezeigt werden die Ergebnisse eines Kurses mit dem Titel „Kreatives Malen mit Acryl“, der von der Volkshochschule Grafschaft Bentheim angeboten und von der Nordhorner Dozentin Ulrike Jahnke geleitet wird.
Ulrike Jahnke hatte schon als Kind eine große Leidenschaft für die Malerei. In ihrer Freizeit nach der Schule fertigte sie vor allem Bleistiftzeichnungen und Aquarelle an. Eine vertiefte Beschäftigung mit der Malerei begann dann etwas später. Sie nahm an zahlreichen Workshops und Weiterbildungen im Bereich der Bildenden Kunst teil, um das Handwerk des Malens in seinen unterschiedlichsten Aspekten kennenzulernen und auch zu beherrschen. Die Bandbreite reichte dabei von den Grundlagen der Farbenlehre über Farbwirkung und Spannungsaufbau über Bildkomposition im abstrakten Bild und Farbpigmente bis hin zu Dreidimensionalität durch Strukturen, Lasuren und Wischtechniken sowie Stilleben und Porträt. Dann folgten noch Themen wie Verfremdung und das Medium Farbe im Spiel mit verschiedenen Materialien.
Die in diesen Kursen gemachten Erfahrungen brachten Ulrike Jahnke später auf die Idee, ihr erlerntes Wissen als Dozentin weiterzuvermitteln. Im Gespräch betont sie vor allem das Gemeinschaftsgefühl und den kreativen Austausch, der sie begeisterte und zu diesem Entschluss brachte.
Nachdem sie zuerst Kurse bei der Kunstschule der Städtischen Galerie geleitet hatte, folgte 2021 der Wechsel zur Volkshochschule Grafschaft Bentheim. Dort übernahm sie 2021 die Kurse Acrylmalerei von Marlies Dasselaar, die in Pension gegangen war.
Unter dem Titel „Kreatives Malen in Acryl“ haben Anfängerinnen und Fortgeschrittene die Möglichkeit, mit verschiedenen Materialien wie Spachtelmasse, Papier und Sand zu experimentieren. Diese werden beim Erstellen eines Bildes gemeinsam mit Acrylfarben, Ölpastellen, Bunt- und Bleistiften verwendet. Weiter heißt es in der Kursbeschreibung: „Auf der Leinwand lassen wir interessante Oberflächen entstehen und spielen dabei mit der Wirkung von Licht und Schatten oder wir konzentrieren uns auf die rein naturalistische Darstellung spannender Motive. Alles ist möglich! So entstehen am Ende ganz individuelle Kunstwerke.“
Wie Ulrike Jahnke im Gespräch berichtet, kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem konkreten Motiv zum Kurs, das in unterschiedlichsten Formen vorliegt, als Ausdruck, als Foto oder aus dem reichhaltigen Fundus der Online-Pinnwand von Pinterest. Dieses Motiv soll dann in ein selbst gemaltes Bild übertragen werden. Ob das dann in einer 1:1-Variante geschieht oder das Motiv nur als Ausgangspunkt für eigene kreative Ideen dient, ist den Kursteilnehmern überlassen.
Zum Kursbeginn müssen sie ihre eigenen Leinwände selbst mitbringen. Pinsel, Farben und andere Materialien werden von der Volkshochschule gestellt.
Bevor es dann losgehen kann, geht Kursleiterin Ulrike Jahnke zu jedem Teilnehmer, lässt sich das gewählte Motiv zeigen, um zu erkennen, welcher Schwierigkeitsgrad der Maltechnik damit verbunden ist. Da kann es dann auch mal dazukommen, dass im Gespräch mit dem Teilnehmer abgewogen wird, ob er sich das zutraut oder ob es gegebenenfalls eine Alternative zu dem ursprünglich gewählten Motiv gibt.
Und dann kann es auch schon losgehen. Die Kursleiterin erklärt, wie ein Bildhintergrund aufzubringen, Spachtelmasse aufzubringen oder Papier aufzukleben ist. Und sie fordert die Teilnehmer zum Vorzeichnen des Motivs auf. So endet dann der erste Abend, der sich wie die anderen Abende – insgesamt vier – über drei Stunden erstreckt.
Am zweiten Abend steht die Ausarbeitung des Bildes im Mittelpunkt. Bei Fragen steht Ulrike Jahnke selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite.
Schwierig, berichtet Ulrike Jahnke, wird es am dritten Abend. Viele Teilnehmer sind der Verzweiflung nah, sie sind beim Vergleich mit dem gewählten Motiv mit ihren Ergebnissen unzufrieden, Ungeduld macht sich breit. An dieser Stelle wirkt die Dozentin ein, macht Mut und rät zur Pause. Sie gibt Tipps, Gespräche unter den Teilnehmern entwickeln sich, Ideen und Inspirationen werden ausgetauscht. Hilfreich ist es auch, dass alle Bilder an die Wand gehängt und betrachtet werden. Dabei ergeben sich weitere Ideen, Problemlösungen und vielleicht die Einsicht, sich von der Vorlage zu lösen und eigene kreative Wege zu gehen.
Und dann naht auch schon der vierte und letzte Abend. Natürlich ist der von Ungeduld geprägt. Bald sollte das eigene Bild fertig sein. Auf Wunsch wirkt Ulrike Jahnke ein, weist auf ein möglicherweise fehlendes Bildelement, mangelnde Tiefe der Farbe oder andere Probleme hin und gibt Tipps zu deren Lösung. Abschließend werden die Bilder nochmals an die Wand gehängt, mit der Vorlage verglichen und besprochen. Wie die Kursleiterin aufgrund ihrer bisher gemachten Erfahrungen berichten konnte, gibt es „zumeist Lob, die Stimmung ist gut und das Interesse für einen weiteren Kurs wird bekundet.“
Was die meisten Kursteilnehmer miteinander verbindet, ist die Leidenschaft für die Malerei aus Kinder- und Jugendtagen, doch dann hat es oft keine Weiterentwicklung gegeben. Natürlich spielen auch Gründe wie Familie und Beruf eine Rolle, die oft wenig Zeit lassen, der Leidenschaft für die Kunst nachzugehen. Was die Kursteilnehmer dazu bewegt, irgendwann dieser Leidenschaft wieder intensiver nachzugehen, ist höchst unterschiedlich. Zeit ist dabei ein wichtiger Faktor.
Manche empfinden Entspannung beim Malen, wollen den oft stressigen Alltag hinter sich lassen und einfach etwas für sich tun. Eine Teilnehmerin, die trotz ihres stressigen Alltags an dem Kurs teilnimmt, sagt: „Ich schalte für drei Stunden den Alltag aus, bin dann in einer ganz anderen Welt, bin nur auf das Malen konzentriert. Das gibt mir Kraft für den Rest des Tages.“ Ein weiterer Grund für die Teilnahme am Malkurs: die Begegnung mit einer kreativen Gemeinschaft, die alle inspiriert und bei der man voneinander viel lernt, auch jenseits der Malerei, allein durch die persönliche Begegnung.
Wie Ulrike Jahnke sagt, bietet der Kurs die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre, ohne Druck und überspannte Erwartungen seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Ihre Erfahrung: „Es ist toll zu sehen, wie sich jeder einzelne entwickelt und was für wunderbare Ergebnisse herauskommen. Die Freude und die Dankbarkeit, die mir von den Teilnehmern entgegengebracht wird, motiviert mich immer wieder, mein Wissen weiterzugeben. Es macht einfach Spaß.“
Deutlich wird, dass die von der Volkshochschule postulierten Ziele im Bereich der Kulturellen Bildung in Kursen wie „Kreatives Malen in Acryl“ ihre konkrete Widerspiegelung erfahren.