Hoher Besuch aus königlichem Hause
In den ersten Jahren ist die Alte Weberei erfüllt von einer Aufbruchstimmung, die sich nicht zuletzt an den kulturellen Aktivitäten der „Untermieter“ wie der Städtischen Galerie und des Stadtmuseums ablesen lässt: Das 97er „Topping Out“ wird zum Auftakt eines überaus ambitionierten Ausstellungsprogramms der Städtischen Galerie, mit dem der damalige Galerieleiter Martin Köttering nicht nur Stars der nationalen und internationalen Kunstszene, sondern auch Tausende von Besuchern in die Alte Weberei lockt. Allein die Eröffnungsausstellung „Engel und Krieger“ des belgischen Künstlers Jan Fabre verzeichnet über 3.000 Besucher, darunter als Stargast die belgische Königin Paola, deren Ausstellungsbesuch mit einem städtischen Empfang im Grafschafter Brauhaus endet.
Der nächste königliche Gast lässt nicht lange auf sich warten. Im Juni 2000 ist Königin Beatrix aus den Niederlanden auf Stippvisite in der Alten Weberei. Anlass ist die Eröffnung des von der Städtischen Galerie betreuten grenzüberschreitenden Projekts „kunstwegen“, einer Reihe von 70 Kunstinstallationen im öffentlichen Raum, die den Nordhorner Skulpturenweg mit der niederländischen Artline entlang der Vechte verbinden. Zudem startet die Galerie ihr Vermittlungsprogramm „Kulturwerkstatt“ für Kinder und Jugendliche, aus dem wenige Jahre später die „Kunstschule“ hervorgeht.
Fotografien: Werner Westdörp, Grafschfter Nachrichten
Ein enormes Publikumsinteresse finden zudem eine Reihe von „Jahrzehntausstellungen“ des Stadtmuseums, die zu einer Art „Gemeinschaftsprojekt“ aller in der Weberei aktiven Kulturarbeiter werden. Den Auftakt macht im Dezember 2000 die Sonderausstellung „Arbeit – Idylle – Protest. Nordhorn in den 60er Jahren“. Im November 2003 folgt „Demonstranten – Stadtplaner und Textiler. Nordhorn und die 70er Jahre“, im April 2006 „Textilstadt im Wirtschaftswunderland – Nordhorn und die 50er“. Im Dezember 2008 geht es um „Nordhorn in den 80ern – Stadtlandschaft im Wandel“.